Point of no Return
Joseph Conrad schildert in seinem Weltbestseller „Lord Jim“ die Geschichte einer verhängnisvollen Entscheidung. Frisch von der Marineschule, heuert ein junger Kadett auf einem Passagierschiff als erster Offizier an. Das Schiff gerät schon bald in einen schweren Sturm und wird manövrierunfähig. Der junge Seemann folgt in Panik seinem Kapitän in das Rettungsboot. Die Passagiere und das Schiff überlässt er den Naturgewalten. Die Tragödie bleibt glücklicherweise aus. Das Schiff wird aus der Seenot gerettet, alle Passagiere überleben. Dem jungen Seemann wird geraten, unterzutauchen. Doch er stellt sich als einziger der Schiffscrew dem Gericht und versucht von nun an, sein ganzes Leben lang die Schande dieser einen stürmischen Nacht wiedergutzumachen.
Point of no Return
Joseph Conrad schildert in seinem Weltbestseller „Lord Jim“ die Geschichte einer verhängnisvollen Entscheidung. Frisch von der Marineschule, heuert ein junger Kadett auf einem Passagierschiff als erster Offizier an. Das Schiff gerät schon bald in einen schweren Sturm und wird manövrierunfähig. Der junge Seemann folgt in Panik seinem Kapitän in das Rettungsboot. Die Passagiere und das Schiff überlässt er den Naturgewalten. Die Tragödie bleibt glücklicherweise aus. Das Schiff wird aus der Seenot gerettet, alle Passagiere überleben. Dem jungen Seemann wird geraten, unterzutauchen. Doch er stellt sich als einziger der Schiffscrew dem Gericht und versucht von nun an, sein ganzes Leben lang die Schande dieser einen stürmischen Nacht wiedergutzumachen.
Qualität der Entscheidungen
Nicht nur Seeleute müssen in ihrem Leben -„Point of no Return- Entscheidungen“ treffen; Entscheidungen, die nicht nur unsere eigne Zukunft gestalten, sondern auch die Zukunft der anderen.
Seit dem Entstehen der „black swan theory“ und der Analyse der Nuklearkatstrophe von Fukushima beschäftigt sich die Psychologie viel intensiver mit den Entscheidungsprozessen.
Die renommierten Wissenschaftler wie Daniel Kahneman oder Gerd Gigerenzer weisen auf das komplexe Zusammenspiel hin zwischen Erfahrung, Emotionen und Intuition. Sie decken Macht von „kognitiven Verzehrrungen“ auf und beschreiben den Einfluss von sozialen Kontexten, Persönlichkeitsstrukturen und gar hormonellem Haushalt auf die Qualität von Entscheidungen.
Transformationen und Entscheidungskultur
Die Problemlösung und die Kommunikation von Entscheidungen rücken besonders in Krisenzeiten in den Fokus unserer Aufmerksamkeit. So hat sich ein systemischer Grundsatz während der Pandemie öfter bestätigt: Entscheider neigen zu einem mechanistischen Reduktionismus (einfache Ursache-Wirkung-Lösung). Sie übersehen die Komplexität der Wechselwirkungen und richten oft großen Schaden an.
Ein anderer Grundsatz der Systemtheorie lautet, dass Organisationen aus zwei Entscheidungsarten „bestehen“. Aus formalen Entscheidungsprämissen, die in Regeln und Prozessen festgehalten sind und aus informalen Entscheidungensprämissen, die den ungeschriebenen Gesetzen folgen und sich z.B. in „kurzen Dienstwegen“ widerspiegeln.
Bei der Lösung bekannter Probleme helfen Regeln und kurze Dienstwege allemal. Doch bei Transformationen helfen die bisherigen formale und informale Regeln wenig, gar behindern sie die Findung von geeigneten Lösungen.
Neue Entscheidungspraxis
Wenn im Flurfunk heftig geklagt wird, dann meistens nicht nur über Sinn einer Entscheidung, sondern über:
Intransparenz der Entscheidungsprozesse
Inkompetenz der Kommunikation von Entscheidungen
Inkonsequenz der Umsetzung
Ignoranz in Umgang mit offensichtlichen Fehlentscheidungen
Die neue Welt der Zusammenarbeit schlägt eine neue Entscheidungspraxis vor. Dabei entscheidend ist sowohl die Bereitschaft zu einer kontinuierlichen Selbstreflexion der eigenen Entscheidungsmuster als auch die Bereitschaft dazu, co-kreative Methoden einzusetzen, die die Erfahrungsintelligenz mit der kreativen Intelligenz verbinden.
Nehmen Organisationen diese Herausforderung an, können die Führungskräfte gelassener agieren. Sie müssen sich nicht als „Oberchecker“ in einer dramatischen Wahl zwischen blauer und roter Pille inszenieren. Ab jetzt wird Führung leichter, denn Führungskräfte können ihre ganze Energie einer einzigen Aufgabe widmen: Mitarbeiter und Teams mit Vertrauen zu versorgen.
Vertrauen schafft Räume in denen Verbindlichkeit, Kreativität und Selbstwirksamkeit gut gedeihen können und neue Arbeitsmethoden zur sinnvollen Erprobung gelangen. Die beste Voraussetzung, um bessere Entscheidungen zu treffen.